Ökumenisches Reformationsgedenken in Dalum mit Regionalbischof Dr. Detlef Klahr

„Was bleibt von Luthers Thesenanschlag?“

Die Gottesdienstbeteiligten im Altarraum der Christus-König-Kirche in Dalum (v. l.): Pfarrer Thorsten Jacobs mit seinen Söhnen Mathis und Thore Jacobs, Prädikantin Edeltraut Prange, Regionalbischof Dr. Detlef Klahr, Lektorin Jessica Wilken und Pfarrer Jürgen Altmeppen.
Die Gottesdienstbeteiligten im Altarraum der Christus-König-Kirche in Dalum (v. l.): Pfarrer Thorsten Jacobs mit seinen Söhnen Mathis und Thore Jacobs, Prädikantin Edeltraut Prange, Regionalbischof Dr. Detlef Klahr, Lektorin Jessica Wilken und Pfarrer Jürgen Altmeppen. Meike Jacobs

feiern und hatte dazu den Regionalbischof des Sprengels Ostfriesland-Ems, Dr. Detlef Klahr, eingeladen. Corona bedingt sagte die Gemeinde die Feierlichkeit ab. Die Zusage des Bischofs zur Teilnahme am Gottesdienst zum Reformationstag blieb und damit ein eindrücklicher und festlicher Ökumene-Gottesdienst, der wegen der größeren Teilnehmerkapazität in der katholischen Kirche Christus-König in Dalum stattfand.

Der ökumenische Festgottesdienst wird gestaltet von den beiden Ortspfarrern Jürgen Altmeppen und Thorsten Jacobs und dem Regionalbischof des Sprengels Ostfriesland-Ems, Dr. Detlef Klahr. Den musikalischen Rahmen bilden Organistin Albina Rachmanin und die Band Capo d‘ Asta.

Unter Beteiligung der beiden Ortspfarrer Thorsten Jacobs (Ev.-luth. Kirchengemeinden Dalum-Twist) und Pfarrer Jürgen Altmeppen (Kath. Pfarreiengemeinschaft Geeste), Lektorin Jessica Wilken, Prädikantin Edeltraut Prange und den beiden Söhnen Pastor Jacobs‘, Mathis und Thore, konnte die anwesende Gemeinde einen heiteren, besinnlichen und auch musikalisch hochgradig ansprechenden Gottesdienst erleben. In einem modernen Reformationsdialog resümierten Thore, Mathis und Pastor Thorsten Jacobs die historischen Ursprünge und Auswirkungen der Reformation und gingen der Frage nach, was heute, beim 503. Reformationsjubiläum von Luthers Thesenanschlag, geblieben sei. Jacobs betonte, dass der Reformationstag nicht der Geburtstag der Evangelischen Kirche sei – das sei nach wie vor Pfingsten: „Es ist auch nicht der Tag, an dem wir uns selbstzufrieden auf die Schulter klopfen und auf andere herabschauen. Unsere Kirche, nein, unsere Kirchen, bleiben stets und auch heute zu reformieren. "Eine Kirche", wie Luther es deftig ausdrückte, "die dem 'Volk aufs Maul schauen soll‘“, so die drei Jacobs weiter, „was die Menschen bewegt und beschäftigt, die die Sorgen und Ängste der Menschen auf- und ernst nimmt und in einer modernen, zeitgemäßen und angemessenen Art und Weise die frohe Botschaft verkündigt!“ Eine Spaltung habe Luther nicht gewollt, sondern einen fröhlichen, befreienden Glauben, der Menschen zu einem guten Leben verhilft. Thore Jacobs verwies mit einem Augenzwinkern auf einen regelrechten „Lutherkult“, der sich besonders im Jubiläumsjahr 2017 herausgebildet habe und zeigte der Gemeinde einige der kuriosen Luther-Werbeartikel, wie die Playmobilfigur oder auch die Luther-Bade-Ente, die es auch von Katharina von Bora und auch vom Papst gab. „Wenn die Kirche den eigentlichen Grund nicht vergisst, auf dem sie steht, und Evangelium als frohe und befreiende Botschaft verkündigt, verträgt es auch solche Erinnerungszeichen wie die Luther-Bade-Ente oder auch Luthersocken oder Luther-Bier!“, ergänzt Pfarrer Jacobs die Ausführungen seines Sohnes.

In seiner Festpredigt zeigte sich der Regionalbischof Dr. Detlef Klahr beeindruckt von der positiven ökumenischen Gemeinschaft in der Region Geeste, die er auch zuvor oft habe miterleben dürfen. In seiner Predigt entfaltete Klahr Luthers Vertrauen in Gottes Macht und seine heiligen Engel: „Menschen spüren auf ihrem Weg manchmal sehr deutlich Gottes Nähe. Sie erleben sich von Gott begleitet. Gottes Engel, das ist ein Wort für einen tiefen Glauben, der darauf vertraut, dass Gott Menschen nahe ist. Martin Luther hat täglich um Gottes Beistand und die Bewahrung durch seine Engel gebetet. Das hat ihm Vertrauen und Zuversicht gegeben, wie wir es in unseren Zeiten auch gut gebrauchen können. Gott ganz und gar vertrauen, das können wir auch heute neu von Luther lernen.“

In Anlehnung an das Augustinus-Wort, „Wer singt, betet doppelt“, fand Ortspastor Thorsten Jacobs lobende und dankende Worte für den musikalischen Rahmen, den Organistin und Pianistin und die Musikgruppe Capo d‘ Asta bildeten: „Wenn das Wort gilt, dann habt ihr heute mit uns doppelt und dreifach  durch eure Musik und euren Gesang stellvertretend für uns, die Corona bedingt nicht singen dürfen, gebetet!“ Die anwesende ökumenische Gemeinde bestätigte die Worte mit einem andauernden Applaus. Bevor der Regionalbischof die ökumenische Gemeinde segnete, wurden ihm und dem gastgebenden Pfarrer Altmeppen noch eine „Luther-Bade-Ente“ als humorvollem Danke für eine inspirierende Predigt und die ökumenische Gastfreundschaft überreicht.


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